Zeitzeugen sind durch nichts zu ersetzen
von Peter Eikenloff
Durch den Tunnel in den Westen
Am 11. November hatte die Eleonorenschule einen Zeitzeugen, Jahrgang 1939, zu Gast. Klaus-Michael von Keussler erlebte 1961 den Bau der Berliner Mauer und beteiligte sich als 23-Jähriger ab 1962 am Bau mehrerer Fluchttunnel. Insgesamt konnten er und seine Mitstreiter durch Tunnelbau und Einzelaktionen insgesamt 65 Menschen zur Flucht in den Westteil der Stadt verhelfen.
Die eineinhalb Stunden Unterrrichtszeit reichten für Herrn von Keussler und die Schülerinnen und Schüler der aktuellen Q3, auf deren Lehrplan der Mauerbau nur eine untergeordnete Rolle spielte, kaum aus. Der ungeheuer vitale Herr schlug mit der begleitenden Präsentation von Fotos, Karten und Karikaturen einen Bogen vom Kriegsende '45, seiner eigenen Fluchtgeschichte als Kind, über die Grenzziehung, Berlinblockade, Mauerbau bis zum Mauerfall.Diese Unmittelbarkeit der Darstellung, vermittelt durch die Biographie eines "echten" Menschen, ist – so die erneute Erfahrung der begleitenden Geschichtslehrer – durch kein Lehrbuch oder Video zu ersetzen.