ELO ist stolze Bikeschool
von Redakteur
Ob Anziehungskraft sozialer Medien, Spielekonsolen oder lange Schultage, die Gründe für unzureichende Bewegungszeit sind vielfältig. „Schulen sind hier gefragt, konkurrenzfähige Angebote zu machen, die Kinder und Jugendlichen vom Bildschirm weglocken können. Im besten Fall gelingt es, dass die Schülerinnen und Schüler dem Erlebnis in der Natur häufiger den Vorzug gegenüber einem Treffen in der virtuellen Welt geben“, betont der Schulleiter des einzigen selbstständigen Gymnasiums in Darmstadt, Stefan Hein.
Diesen Ansatz möchten die AOK Hessen, das Hessische Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen und der gemeinnützige Verein bikepool Hessen e.V. mit ihrem Projekt fördern und dadurch verlässliche Rad-Angebote an Schulen etablieren. Mittlerweile gibt es über 160 „Bikeschools“ in ganz Hessen. Für die Zertifizierung haben zwei Lehrkräfte der Eleonorenschule eine viertägige Fortbildung mit Inhalten von Fahrtechnik bis Werkstattwissen absolviert.
Im Rahmen des alljährlichen Schulfestes der Eleonorenschule am 11.07.2024 wurde das Zertifikat „Bikeschool“ offiziell verliehen. Ab sofort stehen der Schule 14 Mountainbikes zur Verfügung. Insgesamt hat die AOK Hessen dafür über 7.428 Euro bereitgestellt. Der Förderverein der ELO finanzierte neben dem Eigenanteil auch die Fahrradgarage. „Es ist uns wichtig, dem Projekt auch langfristig finanzielle Sicherheit zu geben“, sagt Birgit Petri, die erste Vorsitzende des Fördervereins. Daher werden jährlich weitere 1500 Euro für die Bikeschool reserviert.
„Die Mountainbikes sind extrem motivationsfördernd, da viele Kinder zu Hause kein ordentliches Material vorfinden. Es ist manchmal schon etwas abenteuerlich, mit welchen Rädern sie auf den Schulhof fahren“, erklärt Thomas Hirsch, Sportlehrer und Initiator des Projekts an dem Gymnasium auf der Schulinsel.
Das gesamte Vorhaben ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Mit Hilfe der Sparkassenstiftung konnte eine mobile Werkstatt angeschafft werden. Den Schülerinnen und Schülern kann somit viel Verantwortung für die Wartung der Räder übertragen werden. „Die handwerkliche Komponente ist ein besonders wertvoller Zugewinn“, betont Schulleiter Stefan Hein, „da diese am Gymnasium eher eine untergeordnete Rolle spielt“. Außerdem sind verschiedene Rad-Angebote im Schulalltag verankert. Im nächsten Schuljahr wird es eine MTB-AG sowie ein Angebot im Wahlunterricht geben. In der gerade veranstalteten Projektwoche war das Projekt Mountainbike mit 30 Schülerinnen und Schülern restlos ausgebucht.